Stadtmuseum Simeonstift Trier

Simeonstraße 60, 54290 Trier   
Stadtmuseum

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2018 – Karl Marx 1818-1883. Stationen eines Lebens

Unter dem Titel „Stationen eines Lebens“ zeichnete das Stadtmuseum Simeonstift Trier 2018 das bewegte Leben von Karl Marx nach, das 1818 in Trier seinen Anfang nahm. Der Rundgang verfolgte den Lebensweg von Marx‘ Kindheit und Jugend in Trier über seine Studienjahre und erste Berufserfahrungen bis zum Exil in London, wo er mehr als die Hälfte seines Lebens verbrachte und im Jahr 1883 starb.

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Karl-Marx-Statue

Nordallee 1, 54290 Trier   
Karl-Marx-Statue

Karl-Marx-Statue

Karl-Marx-Statue

Karl-Marx-Statue

Karl-Marx-Statue

Karl-Marx-Statue

Anlässlich des 200. Geburtstages von Karl Marx bot die Volksrepublik China im Jahr 2015 an, seiner Geburtsstadt als Zeichen der Freundschaft und der Wertschätzung eine Karl-Marx-Skulptur zu schenken.

Als Aufstellungsort war zunächst ein Platz in der Nähe des Karl-Marx-Hauses angedacht, aber der renommierte chinesische Künstler und Akademieprofessor Wu Weishan favorisierte nach einer Ortsbegehung Anfang 2016 den Simeonstiftplatz. Nachdem der Stadtrat nach langen Diskussionen im März 2017 offiziell die Annahme des Geschenks beschlossen hatte, musste nur noch über die Größe verhandelt werden.

Die ursprünglich geplante Höhe von 6,30 Meter mit Sockel wurde auf 5,50 Meter verringert. Hinsichtlich der Kostenverteilung sagte die Volksrepublik China zu, neben der Statue selbst und ihrem Transport nach Trier auch den Sockel einschließlich Sitzstufen sowie die Verankerung zu finanzieren. Der verbleibende Kostenanteil der Stadt Trier für Erdaushub, Fundament, Pflasterarbeiten und Beleuchtung beläuft sich auf rund 39.000 Euro.

„Ich stelle Marx in aller Größe dar, mit einem entschlossenen Blick in den Augen“, sagte der Künstler. „Seine langen Haare und sein langer Mantel verkörpern seine Weisheit. Karl Marx‘ Gedanken drehen sich um die Welt. Er ist überzeugt, dass alles in Bewegung ist und sich verändert. Marx schaut nach vorne und schreitet ruhig voran.“ Die Bronze soll am 5. Mai 2018, Karl Marx‘ Geburtstag, auf dem Simeonstiftplatz feierlich enthüllt werden.

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Wohnhaus von Karl Marx

Simeonstraße 8, 54290 Trier   
Wohnhaus von Karl Marx

Wohnhaus von Karl Marx

Wohnhaus von Karl Marx

Wohnhaus von Karl Marx

Detail – Wohnhaus von Karl Marx

Detail – Wohnhaus von Karl Marx

卡尔·马克思故居

卡尔·马克思故居

Am 1. Oktober 1819 kaufte der Advokat Heinrich Marx, der Vater von Karl Marx, den kleinen barocken Mansarddachbau in der Simeonsgasse 1070 (heute Simeonstraße 8) unweit der Porta Nigra von einem Kollegen, dem Geheimen Justizrat Peter Schwarz.

Für den Preis von 18.987 Franc und 20 Cents wurde Ratenzahlung vereinbart, und die Familie zog aus der Brückengasse dorthin um. Nachdem der Vater aufgrund der beruflichen Aufstiegschancen bereits zwischen 1816 und 1819 vom jüdischen Glauben zum Protestantismus konvertiert war, wurden in diesem Haus auch die Kinder Sophia, Karl, Hermann, Henriette, Louise, Emilie und Caroline am 26. August 1824 protestantisch getauft.

Hier erhielt Karl Privatunterricht bei seinem Vater, bis er 1830 auf das Gymnasium wechselte. Karl Marx wohnte bis zu seinem Abitur im Herbst 1835 in der Simeonstraße. Danach verließ er Trier, um an der Universität Bonn sein Studium aufzunehmen und kehrte nur noch wenige Male zu kurzen Besuchen nach Trier zurück. Die Mutter, Henriette Marx, wird zuletzt Ende 1850 unter dieser Adresse erwähnt, das Haus wurde vermutlich zwischen 1851 und 1852 verkauft.

Im Inneren umgebaut und stark verändert befindet sich im Erdgeschoss heute ein Ladengeschäft. Nur noch eine Gedenktafel über dem Eingang des Hauses erinnert an den einstigen Bewohner und berühmtesten Sohn der Stadt Trier.

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Judengasse

Judengasse, 54290 Trier   
Judengasse

Judengasse

Judengasse

Judengasse

Detail – Judengasse

Detail – Judengasse

Judengasse

Judengasse

Judengasse
Copyright: Stadtarchiv Trier

Judengasse

Im Mittelalter waren jüdische Fernhandelskaufleute, Geldverleiher und Viehhändler wichtige Mitglieder im Wirtschaftsleben des Erzstifts Trier. Vermutlich in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts entstand das Trierer Judenviertel zwischen Hauptmarkt, Jakob- und Stockstraße. Die Zugangstore zu dem Areal wurden nachts geschlossen.

Anfang des 14. Jahrhunderts stand die jüdische Gemeinde in voller Blüte, das Ghetto bestand damals aus etwa 60 Gebäuden, in denen mehr als 300 Menschen lebten. Hier befand sich neben anderen Gemeindeeinrichtungen auch eine Synagoge, die mit Unterbrechungen bis 1418 benutzt wurde.

Während der Pestpogrome Mitte des 14. Jahrhunderts wurde die Trierer Judengemeinde zerstört. Weder die kirchliche noch die kommunale Obrigkeit konnte dem plündernden Mob Einhalt gebieten. Die vertriebenen jüdischen Familien siedelten sich in Dörfern der Region an, die nicht der kurfürstlichen Herrschaft unterstanden und bildeten hier neue Gemeinden.

1418 wurden schließlich alle Juden aus dem Erzstift Trier verbannt. Sie wurden enteignet und mussten auf ihr Hab und Gut verzichten, dazu gehörte auch ihr Friedhof im Bereich des heutigen Viehmarktplatzes.

In der Judengasse befindet sich im Keller des Hauses Nr. 4/4a noch eine Mikwe, ein jüdisches Ritualbad. In diesem Gebäude soll langfristig eine „Dokumentationsstätte jüdischen Lebens“ von den Anfängen in römischer Zeit über die Blütezeit im Mittelalter bis hin zum Holocaust und dem Neuaufbau nach 1945 entstehen.

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Museum am Dom

Bischof-Stein-Platz 1, 54290 Trier   
Museum am Dom

Museum am Dom

Museum am Dom

Museum am Dom

Gefängnis hinter dem Dom 1960er Jahre
Copyright: Stadtarchiv Trier

Gefängnis hinter dem Dom 1960er Jahre

2018 – „LebensWert Arbeit“

Museum am Dom

Mehr zur Ausstellung „LebensWert Arbeit“ im Jahr 2018:

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gehörte Trier zu den ärmsten Gebieten in Deutschland. 1831 war fast ein Drittel der Trierer Bevölkerung auf Unterstützung angewiesen. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts lebten 81 % am Rande oder unterhalb des Existenzminimums, weshalb zahlreiche Menschen in die USA und vor allem nach Brasilien auswanderten.

Das alte Recht jedes Einheimischen, Totholz aus dem Wald für Brennzwecke zu sammeln, wurde unter der preußischen Regierung unter strenge Strafe gestellt. Allein im Gerichtsjahr 1828/29 gab es im Regierungsbezirk Trier über 9.000 Verurteilungen wegen Holzfrevels. Karl Marx machte im Herbst 1842 in mehreren Beiträgen in der „Rheinischen Zeitung“ diese Missstände zum Thema.

Die Armut trieb außerdem viele Frauen in die Prostitution. 1828 etwa waren über 80 % der Insassen des Gefängnisses Frauen, davon wiederum über 80 % Prostituierte. Da die Gefängnisse ständig überfüllt waren, errichtete Stadtbaumeister Johann Georg Wolff (1789–1861) in den Jahren 1832/33 in der Windstraße das Königlich Preußische Gefängnis an der Stelle der Kurie Metzenhausen, einem der schönsten Renaissancebauten Triers.

Hier, im Schatten des Doms, wurden auch die Revolutionäre der demokratischen Revolution 1848 inhaftiert, unter anderem Karl Marx‘ früherer Mitschüler Viktor Valdenaire. In den Jahren 1983–88 erfolgte der Umbau zum Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum, heute Museum am Dom, bei dem der zweigeschossige Baukubus unter anderem vollständig entkernt wurde.

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Jesuitenkirche und Gymnasium

Jesuitenstraße, 54290 Trier   
Jesuitenkirche

Jesuitenkirche

Jesuitenkirche

Jesuitenkirche

Jesuitenkirche 1925
Copyright: Theodor Acht - Stadtmuseum Simeonstift Trier Inv Nr III-122

Jesuitenkirche 1925

耶稣会教堂和高中

耶稣会教堂和高中

Bereits 1561 wurde das Jesuitenkolleg, aus dem später das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium hervorging, gegründet und befand sich bis zum Zweiten Weltkrieg im Gebäude des heutigen Bischöflichen Priesterseminars in der Jesuitenstraße. Karl Marx‘ Schullaufbahn am Trierer Gymnasium währte allerdings nur 5 Jahre, von 1830 bis 1835. Vorher war er jahrelang von seinem Vater zu Hause unterrichtet worden.

1835 legte Marx mit 17 Jahren sein Abitur mit einem Notendurchschnitt von 2,4 ab. Vor allem durch Rektor Johann Hugo Wyttenbach (1767–1848), nebenbei Vorsteher der Trierer Stadtbibliothek, Bibliothekar der Lesegesellschaft und Gründungsmitglied der Gesellschaft für nützliche Forschungen, und Lehrer wie Johannes Steininger (1794–1874) herrschte am Gymnasium ein liberaler Geist. Mitschüler von Karl Marx waren beispielsweise die „Achtundvierziger“ Friedrich Zell, Ludwig Joseph Bleser, Viktor Valdenaire und Ludwig Simon, die alle in der Zeit von 1832-1836 ihr Abitur ablegten.

Dieser demokratischen Gesinnung wirkte die preußische Regierung jedoch ab 1837 entgegen: Wyttenbach wurde von der preußischen Geheimpolizei überwacht. Zudem verlor das Gymnasium wegen der allgemein herrschenden Armut kontinuierlich an Schülern (1825 noch 457, 1837 nur noch 295).

Erst nach der Gründung des Bischöflichen Konvikts 1840 stiegen die Zahlen wieder an. Nach der Zerstörung des Schulgebäudes 1944 und mehreren provisorischen Unterkünften zog das FWG 1961 in das jetzige Gebäude an der Fausenburg um.

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Casino am Kornmarkt

Kornmarkt 1, 54290 Trier   
Casino am Kornmarkt

Casino am Kornmarkt

Casino am Kornmarkt

Casino am Kornmarkt

Casino am Kornmarkt 1824
Copyright: Christoph Hawich - Stadtmuseum Simeonstift Trier Inv-Nr. V-1220

Casino am Kornmarkt 1824

位于粮食广场(Kornmarkt)的俱乐部

位于粮食广场(Kornmarkt)的俱乐部

Das klassizistische Gebäude am Kornmarkt, einer der wichtigsten Großbauten der preußischen Zeit, wurde 1824/25 von Baumeister Johann Georg Wolff als Vereinshaus der 1817 gegründeten „Literärischen Casino-Gesellschaft“ errichtet.

Dieser Casino-Gesellschaft, die aus politisierenden und geselligen Vereinigungen sowie den Lesezirkeln bildungsbeflissener Bürger gegen Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts hervorging, gehörten führende Bürger der Stadt und preußische Offiziere an.

Hier organisierte sich das aufgeklärte, demokratisch gesinnte Trierer Bildungsbürgertum, zu dem auch die Familie des Justizrats Heinrich Marx gehörte, und hier spielte sich das kulturelle Leben von Trier ab. Auf einem der historisch berühmten, rauschenden Bälle der Casino-Gesellschaft verliebte sich wohl Karl Marx in die „Ballkönigin“, seine spätere Frau Jenny von Westphalen.

1834 hielt sein Vater Heinrich Marx im Casino eine Rede, in der er verklausuliert die Verfassungswünsche des Volkes zum Ausdruck brachte. Wenige Tage später sangen einige Mitglieder die Marseillaise und schwenkten die Trikolore, woraufhin die preußischen Beamten aus Protest aus dem Casino austraten und dieses für einige Monate geschlossen wurde.

Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und diente nach seiner Wiederherstellung bis 1999 als Casino der französischen Besatzungssoldaten. Seit 2004 wird es überwiegend gastronomisch genutzt.

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Geburtshaus von Karl Marx

Brückenstraße 10, 54290 Trier   
Geburtshaus von Karl Marx

Geburtshaus von Karl Marx

Geburtshaus von Karl Marx – Detail

Geburtshaus von Karl Marx – Detail

Geburtshaus von Karl Marx 1930er Jahre
Copyright: Stadtarchiv Trier Slg Pechmann

Geburtshaus von Karl Marx 1930er Jahre

In diesem Haus in der Brückenstraße 10 kam Karl Marx am 05. Mai 1818 als drittes Kind des jüdischen Advokaten Heinrich Marx (1777–1838) und dessen ebenfalls jüdischer Ehefrau Henriette Marx (1788–1863), einer geborenen Presburg, zur Welt. 1727 wurde das Vorderhaus in barocker Form neu errichtet und die hinteren, noch gotischen Gebäudeteile stark verändert.

Marx wurde hier zwar 1818 geboren, verbrachte aber nur die ersten anderthalb Jahre seines Lebens in dem Haus, in welchem die Familie seit April 1818 zur Miete wohnte. Bereits 1819 kaufte der Vater ein eigenes Haus in der Simeonstraße 8, wo Karl Marx bis zu seinem Abitur und seinem Weggang aus Trier 1835 lebte.

Das Haus in der Brückenstraße geriet in Vergessenheit und wurde erst 1904 aufgrund einer Zeitungsanzeige von einem Sozialdemokraten als Geburtshaus Karl Marx‘ identifiziert.

Die SPD kaufte das Haus 1928 und ließ es 1930/31 umfassend restaurieren, um dort eine Gedenkstätte zu eröffnen. Dazu kam es aber nicht: 1933 wurde das Haus von SA-Leuten zwangsenteignet und zum Sitz und zur Druckerei ihres „Nationalblattes“ gemacht. 1947 kam das Haus wieder in den Besitz der SPD.

Heute dient das Haus als Museum, in dem die Person, das Werk und die Wirkungsgeschichte Karl Marx‘ vermittelt werden soll. Anlässlich des 200. Geburtstages von Karl Marx wurde sein Geburtshaus seit 2017 renoviert und die Dauerausstellung neu konzipiert.

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Wohnhaus von Jenny von Westphalen

Neustraße 83, 54290 Trier   
Wohnhaus von Jenny Westphalen

Wohnhaus von Jenny Westphalen

Detail – Wohnhaus von Jenny Westphalen

Detail – Wohnhaus von Jenny Westphalen

Nach seiner Ernennung zum Regierungsrat zog Ludwig von Westphalen mit seiner zweiten Frau Caroline (geb. Heubel), den beiden Söhnen aus erster Ehe und der gemeinsamen Tochter Jenny, die 1814 in Salzwedel geboren worden war, 1816 nach Trier. 1819 kam Sohn Edgar zur Welt, der mit Karl Marx zur Schule ging und mit ihm befreundet war.

Jenny wiederum war mit Karl Marx‘ älterer Schwester Sophia befreundet, die Kinder verbrachten viel Zeit miteinander. Allerdings war die finanzielle Lage der von Westphalens nicht gut. Sie besaß kaum Vermögen, und im Haushalt lebten einschließlich einer Tante und einer Köchin sieben Personen. Dennoch versuchte man, einen gehobenen Lebensstil aufrecht zu erhalten und Repräsentationspflichten wahrzunehmen.

Ludwig von Westphalen brachte seinen Kindern und Karl Marx die klassische griechische Literatur und insbesondere die Werke Shakespeares nahe. Er wurde von Marx, dessen Fähigkeiten er früher erkannte als dessen eigener Vater, hoch verehrt. Jenny war nicht nur außerordentlich gebildet, mit sechzehn Jahren galt sie auch als das „schönste Mädchen“ Triers.

Aus der Kinder- und Jugendfreundschaft zwischen Jenny und dem vier Jahre jüngeren Karl Marx wurde Liebe, die 1836 zu einer erst heimlichen, dann offiziellen Verlobung führte. Noch 1841 widmete Marx ihrem Vater seine Dissertation. Nach dem Tod Ludwig von Westphalens 1842 gab Caroline das Haus in der Neustraße auf und zog mit ihrer Tochter nach Kreuznach, wo Jenny und Karl ein Jahr später heirateten.

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Tufa

Wechselstraße 4–6, 54290 Trier   
Tufa

Tufa

Tufa

Tufa

Tufa 1982
Copyright: Beckhaeuser

Tufa 1982

1797 eröffnete Johann Nicolaus Müller eine Färberei und einen Tuchhandel am Weberbach in Trier, der damals noch offen durch das Stadtgebiet floss, und nutzte erstmals das Färbeverfahren mit der indischen Indigopflanze.

Die Söhne des Gründers erweiterten das Unternehmen um eine Wollgarnspinnerei und eine Weberei. Die so entstandene Tuchfabrik Trier spezialisierte sich auf die Herstellung von Loden- und Buxkinstoffen für Uniformen. Aufgrund des sinkenden Bedarfs an schweren Stoffen nach dem Ersten Weltkrieg und der Wirtschaftskrise verlor der Tuchhandel jedoch an Bedeutung und die Tuchfabrik wurde 1927 aufgegeben.

Viele Jahre später, 1983, schlossen sich mehrere Ensembles und Einzelkünstler der freien Kulturszene Triers, die weder Proberäume noch Ausstellungs- oder Aufführungssäle zur Verfügung hatten, im Verein Kulturwerkstatt zusammen. Das gemeinsame Ziel war die Einrichtung eines kulturellen Zentrums.

Im Zuge der Vorbereitungen der 2000-Jahr-Feier 1984 rückte das mittlerweile im Besitz der Stadt befindliche marode Gebäude der ehemaligen Tuchfabrik in den Fokus, welches nach umfassender Sanierung zunächst zwei große Jubiläums-Ausstellungen beherbergen und anschließend als Kulturzentrum dienen sollte.

Seit ihrer Gründung 1985 verzeichnet die Tufa jährlich etwa 70.000 Gäste ihrer vielfältigen Angebote, die sich an Menschen aller Schichten und Altersklassen richten. Ihr Dachverband setzt sich aus Vertretern von 29 Einzelvereinen aus der gesamten Bandbreite der Kultur zusammen.

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Weberbach

Weberbach 1, 54290 Trier   
Weberbach

Weberbach

Weberbach

Weberbach

Weberbach, undatiert, Synagoge im Hof des fünften Hauses von links
Copyright: Fotosammlung Wilhelm Deuser im Stadtarchiv Trier

Weberbach, undatiert, Synagoge im Hof des fünften Hauses von links

Die Straße war schon in der Antike Teil des römischen Straßennetzes und verband den Bereich der späteren Doppelbasilika (heute Dom und Liebfrauenbasilika) mit den Kaiserthermen. In der frühen Neuzeit siedelten sich hier Wollweber und Wollfärber an, die in dem durchfließenden (und bis 1820 offenen) Weberbach ihre Wolle wuschen und die gefärbten Teile im Wasser spülen konnten.

Als im 16. und 17. Jahrhundert nach und nach wieder der Aufenthalt von Juden im Erzstift Trier zugelassen wurde, wohnten sie nicht mehr in einem eigenen Wohnviertel oder Ghetto wie noch im Mittelalter und bis ihrer Verbannung 1418, sondern verstreut über die Stadt, vor allem im Bereich der Weberbachstraße.

Wie auf einer Gedenktafel am Gebäude der heutigen Pax-Bank zu lesen ist, stand hier von 1761 bis 1859 die Synagoge als religiöses Zentrum der jüdischen Gemeinde Triers. Sie war das Wirkungsfeld des Großvaters von Karl Marx, Mordechai Marx Levi (um 1746–1804), der seit 1788 – wie schon sein Schwiegervater zuvor – das Amt des Landesrabbiners des Obererzstifts Trier und nach der Auflösung des Trierer Kurstaats 1794 jenes des Trierer Stadtrabbiners bekleidete.

Sein Sohn Heinrich Marx, Advokat am Trierer Appellationsgericht, brach mit der Familientradition. Zwischen 1816 und 1819 trat er aus Karrieregründen zum Protestantismus über, da es ihm als Juden nicht möglich gewesen wäre, in den Staatsdienst zu gelangen. Auch seine Kinder, darunter seinen Sohn Karl, ließ er 1824 protestantisch taufen.

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Rheinisches Landesmuseum

Weimarer Allee 1, 54290 Trier   
Rheinisches Landesmuseum

Rheinisches Landesmuseum

Rheinisches Landesmuseum

Rheinisches Landesmuseum

Rheinisches Landesmuseum

Rheinisches Landesmuseum

Thema des Ausstellung im Jahr 2018 „Karl Marx 1818-1883. Leben.Werk.Zeit.“

Rheinisches Landesmuseum

Im Rheinischen Landesmuseum Trier wurde 2018 unter dem Titel „Leben.Werk.Zeit.“ Karl Marx und sein Jahrhundert beleuchtet: Auf rund 1000m² Ausstellungsfläche wurde der intellektuelle wie politische Werdegang von Marx nachgezeichnet. Prägend für den Philosophen und späteren Ökonomen ist das 19. Jahrhundert mit seinen wirtschaftlichen und sozialen Umbrüchen: Freiheits- und Demokratiebestrebungen wie auch Industrialisierung und Urbanisierung sind Kennzeichen dieser bewegten und spannungsreichen Epoche.

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